Bildung ist ein Schlüssel für eine gerechtere Welt. Wer Wissen hat, wer lesen, schreiben und rechnen kann, wer sich informieren kann, ist weniger auf andere angewiesen, weniger anfällig für Ausbeutung und kann Gelegenheiten nutzen, sich selbst aus der Armut zu befreien.
Primarschulbildung für alle Jungen und Mädchen ist ein Anfang, eine Chance. Es ist die Voraussetzung für eine berufliche Entwicklung, die die Überwindung der Armutsgrenze ermöglicht.
Die acht Millenniumsentwicklungsziele sind stark miteinander verzahnt und alle sind für Entwicklung unentbehrlich, aber Bildung hat eine Sonderstellung innerhalb dieses Zielkatalogs. Bereits im April 2000 auf der Weltkonferenz „Bildung für Alle“ in Dakar wurde die Wichtigkeit der Bildung für nachhaltige Entwicklung betont. Auf den Folgekonferenzen in Italien (2001) und Kanada (2002) betonten die Konferenzteilnehmer, dass Bildung eine wichtige und langfristige Investition in Frieden und Entwicklung darstellt.
Bildung befähigt Menschen zu produktiverer Arbeit, zu besserer Nutzung technischer Mittel und zum Erkennen von neuen Möglichkeiten (Innovationen). Gut ausgebildete Arbeitskräfte erhöhen nicht nur die Arbeitsproduktivität, sondern verbessern auch die Qualität der Arbeitsleistung. Damit trägt Bildung zu ökonomischem Wachstum und zur Überwindung der Armut bei. Außerdem ist Bildung eine der Voraussetzungen für selbstbestimmtes Handeln sowie für aktive Teilnahme am Leben der Gemeinschaft und an politischen Prozessen.
Teilziel 4: Bis zum Jahr 2015 sicherstellen, dass Kinder in der ganzen Welt, Mädchen wie Jungen, eine Primarschulbildung vollständig abschließen können.
Indikatoren:
- Nettoeinschulungsquote im Primarschulbereich
- Anteil der Erstklässler, die das 5. Schuljahr erreichen
- Alphabetisierungsquote bei den 15- bis 24-Jährigen
Bilder und Statistiken
Entwicklung in Zahlen:
Der Trend ist positiv, aber nicht ausreichend: Die Nettoeinschulungsquote im Primarschulbereich stieg in den Entwicklungsländern zwischen 2000 und 2007 von 83 auf 88 Prozent. Bemerkenswert dabei ist, dass zwei Drittel des Anstiegs allein nach 2000 gelangen. Deutliche Verbesserungen sind also auch in kurzer Zeit möglich.
Wesentliche Durchbrüche verzeichneten Afrika südlich der Sahara, wo die Einschulungsquote zwischen 2000 und 2007 um 15 Prozentpunkte stieg, und Südasien, wo sie im gleichen Zeitraum um 11 Prozentpunkte zunahm.
Doch der UNESCO-Weltbildungsbericht 2010 warnt: Die globale Finanzkrise bedroht die Bildungschancen in den ärmsten Ländern. Sinkendes Wirtschaftswachstum, steigende Armut und erhebliche Sparzwänge gefährden laut dem Bericht die Bildungsfortschritte der vergangenen zehn Jahre. Rund 72 Millionen Kinder im Grundschulalter und 71 Millionen Jugendliche besuchen dem Weltbildungsbericht zufolge weltweit keine Schule.