25.05.2011

Internationaler Tag der Biodiversität: Was ist Artenvielfalt wert?

Der Internationale Tag für Artenvielfalt am 22. Mai stellte in diesem Jahr die Artenvielfalt der Wälder in den Mittelpunkt. Eine aktuelle Studie beziffert den Gewinn, den der Erhalt der Artenvielfalt bringt. Das siebte Millenniumsziel bleibt angesichts der rasanten weltweiten Abholzung in Gefahr.


UN Photo/Eskinder Debebe

„Trotz unseres wachsenden Verständnisses wie sehr wir vom Wald profitieren, wird er noch immer auf alarmierende Weise zerstört“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon anlässlich des Internationalen Tages für Artenvielfalt. Die weltweite Zerstörung hat katastrophale Ausmaße angenommen. Berechnungen zeigen, dass die Waldrodung heute für mehr Emissionen verantwortlich ist, als der gesamte Transportsektor.

Die wirtschaftliche Bedeutung von Artenvielfalt verdeutlicht die Studie „The Economics of Ecosystems & Biodiversity“ (TEEB). Die Bestäubungsleistung von Insekten für die weltweite Landwirtschaft hat demnach einen Wert von etwa 110 Milliarden Euro. Als weiteres Beispiel nennen die Autoren die Pflanzung von 12.000 Hektar Mangroven in Vietnam mit Kosten von 1,1 Millionen US-Dollar. Dadurch konnten jedoch 7,3 Millionen US-Dollar für die Reparatur von Deichen gespart werden. Ein Beitrag wie das Bestäuben von Pflanzen durch eine Vielfalt von Insekten ist unersetzlich für jedes Ökosystem.

Unersetzlich auch für die Ärmsten der Welt, denn mehr als eine Milliarde Menschen sind auf die natürlichen Ressourcen des Waldes angewiesen. Wälder schützen vor Überschwemmungen, filtern schmutziges Wasser, bieten Holz zum Kochen, Heizen und Häuser bauen. Die TEEB-Initiative schätzt die Bedeutung dieser Ressourcen für die Armen als sehr hoch ein. Sie machen im Wert etwa 40 bis 80 Prozent des Familieneinkommens aus.

„Die Artenvielfalt ist von elementarer Bedeutung für unser Leben, besonders für die Ärmsten der Welt. Der Schutz von Ökosystemen und bedrohten Arten hilft auch dabei den Klimawandel zu bremsen. Im Fokus steht dabei der Schutz der Wälder, denn ohne sie kann die Artenvielfalt nicht bewahrt werden“, sagte Dr. Renée Ernst, Leiterin der deutschen UN-Millenniumkampagne.

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