12.10.2010

Weltweit Aktionen für konkreten Klimaschutz

Im Vorlauf zur UN Klimakonferenz in Mexiko packten an diesem Wochenende zehntausende Menschen im Rahmen des weltweiten Klima-Aktionstages von 350.org die Klimakrise in ganz Deutschland und Europa an. Vom Sonnenaufgang auf entlegenen Pazifik-Inseln bis zum Sonnenuntergang an der Küste Hawaiis finden in aller Welt beim größten Klima-Aktionstag der Geschichte für konkreten Klimaschutz über 7.000 Aktionen in 188 Ländern statt.


Deutschland beteiligt sich mit über 100 kreativen Klimaschutzaktionen am Aktionstag. In Berlin feiern die ‚Klimapiraten’ und hunderte Berliner/innen am Brandenburger Tor eine große Stromwechselparty und wechseln zu unabhängigen Ökostromanbietern. In Freiburg organisieren die Menschen einen Carrotmob und setzen die Macht der Konsumenten für den Klimaschutz ein, und in Scheeßel, Niedersachsen, kommen Anwohner zu einem ‚Fahrradlaternenumzug’ zusammen und werben öffentlich für klimafreundliche Mobilität.

„Während die Bundesregierung auf Atomkraft und den Neubau von Kohlekraftwerken setzt und so den schnellstmöglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien blockiert, nehmen Menschen in ganz

Deutschland heute die Energiewende selbst in die Hand,“ sagt David Wagner, Deutschland-Koordinator von 350.org.

In Heidelberg ging  die „Klimaschutz +“ Stiftung an den Start: neben Klimaschutz  werden in dieser Initiative auch die Bekämpfung extremer Armut und die globale Friedensfähigkeit  in Angriff genommen. Die Leiterin der UN-Millenniumkampagne, Dr. Renée Ernst engagiert sich im Stiftungsbeirat und machte bei der Auftaktveranstaltung deutlich, dass „Klimawandel und Armutsbekämpfung  untrennbar verwoben sind. Die Erreichung jedes der acht  Millenniumsziele ist direkt vom Klimawandel bedroht“. Sie betonte: „weil der Klimawandel die Armut verschlimmert und die Armut den Klimawandel verstärkt, müssen wir diesen Teufelskreis durchbrechen“. 

In allen europäischen Ländern inklusive aller EU-Staaten finden vom Kosovo bis Island und von Russland bis Portugal mehr als 1.000 Aktionen statt – lediglich San Marino ist nicht dabei.

“Die Menge an Aktionen zeigt, dass die Bürger/innen erwarten, dass auch ihre Regierungen endlich ernsthaft in der Klimakrise handeln,“ sagt Dr. Renée Ernst, Leiterin der UN-Millenniumkampagne in Deutschland.

Einige der Höhepunkte:

• Auf den Malidiven installierte Präsident Nasheed bereits am 7.Oktober eine Solaranlage auf dem Dach seines Regierungssitzes als Auftakt für den Aktionstag;

• In Reykjavik, Island, fahren besorgte BürgerInnen in Unterwäsche zur Arbeit, um für einen Ausbau klimafreundlicher Mobilität zu werben;

• In Mexiko Stadt unterzeichnet der Bürgermeister eine Übereinkunft, deren Ziel eine Reduktion des CO2-Ausstoßes der Stadt um 10% ist, hat anschließend mit Tausenden Bürgern von Mexiko Stadt bei einem mit Solarstrom betriebenen Festival im Chapultepec Park gefeiert;

• In den USA finden weit über 2000 Aktionen statt: in Los Angeles sind tausende Menschen dabei, wenn ein Straßenabschnitt von 7,5 Meilen für den 10.10.10. nur Radfahrern und Fußgängern gehört;

• In Barcelona, Spanien, nehmen hunderte Menschen an einem Musikfestival teil, dessen Stromverbrauch mit Fahrrädern gedeckt wird.

• In China, Indien und den USA werden mehr als 850 Universitäten am 10.10.10 das ‚Große Energiewettrennen’ veranstalten, einen Erneuerbaren-Energien-Wettbewerb, den die Studenten selbst organisieren;

• In Babylon, Irak veranstalten Student/innen der Babylon Universität eine Kundgebung, um sich für die Installierung einer Solaranlage auf dem Dach der Universität einzusetzen;

• In Goma, Kongo, werden Bürger/innen tausende Bäume pflanzen, um den Waldbestand in dieser Region wieder aufzubauen;

• In Osteuropa haben ca.10.000 Schulen am 10.Oktober Bäume gepflanzt.

 

 

Relevante Informationen:

  • Mehr Infos und die Videohighlights des Wochenendes gibt es auf www.350.org.
  • Klima schützen und Initiativen fördern: Klimaschutzplus