02.01.2011

World Food Programme: Weniger Geld im Kampf gegen Hunger

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP World Food Programme) leidet unter sinkenden Beiträgen von Geberländern. Statt benötigter sieben Milliarden US-Dollar standen 2010 nur 3,7 Milliarden Dollar bereit, wie der Spiegel berichtet. Das erste Millenniumsziel, die Halbierung der Zahl der Hungernden weltweit bis 2015, gerät dadurch aus dem Fokus.


Das Welternährungsprogramm ist die größte humanitäre Organisation der Vereinten Nationen und versorgt pro Jahr etwa 90 Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln, mehr als die Hälfte von ihnen sind Kinder. Unabhängig von der aktuellen politischen Situation eines Landes hilft das WFP Staaten, die sich in einer Hungersituation befinden. Seit der Gründung der Organisation im Jahr 1961 hat sich die weltweite Hungerproblematik deutlich gebessert. 1970 hungerte jeder vierte Mensch auf der Welt, während es heute jeder siebte ist, obwohl die Weltbevölkerung in diesem Zeitraum stark angestiegen ist.

Aktuell leiden fast eine Milliarde Menschen Hunger. In Ländern wie Äthiopien, Kongo und Haiti ist mehr als ein Drittel der Menschen unterernährt. Zugleich sinken jedoch die Zuwendungen an das Welternährungsprogramm. 2008 waren noch 5 Milliarden US-Dollar Budget vorhanden, im Jahr 2010 jedoch nur 3,7 Milliarden - benötigt werden laut interner Berechnungen 7 Milliarden Dollar. Die Zuwendungen der Geberländer, allesamt Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen darunter Deutschland, sind seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 kontinuierlich gesunken. Zugleich verschärft sich durch die Auswirkung der Krise jedoch die Armuts- und Hungerproblematik. „Eine Halbierung der Zahl der Hungernden bis 2015 bleibt dadurch eine große Herausforderung“, sagte Dr. Renée Ernst, Leiterin der UN-Millenniumkampagne Deutschland.

„Das erste Millenniumsziel erfordert einen umfassenden Ansatz und den Willen der Politik zum Erfolg. Das Welternährungsprogramm hat sich für akute Hungerkrisen bewährt. Um jedoch eine nachhaltige Verbesserung der Hungersituation zu erreichen, muss es Menschen möglich sein sich und ihre Familie durch eigene Arbeit zu ernähren.“ Auch die Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms, Josette Sheeran, forderte weiteres Engagement im Kampf gegen Hunger. „Das energische und dringende Handeln von einzelnen Staaten und der Weltgemeinschaft haben erfolgreich dazu beigetragen, den rapiden Anstieg der Hungerzahlen zu stoppen. Aber dies bedeutet nicht, dass wir uns zurücklehnen können. Wir müssen den Hunger weiter bekämpfen, um Stabilität sicherzustellen und um das Leben und die Würde der Menschen zu schützen.”

 

 

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