21.06.2011

Impfallianz-Konferenz übertrifft Erwartungen: 4,3 Milliarden Dollar gegen tödliche Kinderkrankheiten

Die Geberkonferenz für die Internationale Impfallianz hat in London 4,3 Milliarden US-Dollar zugesagt, um in den nächsten fünf Jahren mehr als 250 Millionen Kinder in Entwicklungsländern zu impfen. Damit wurden die Forderungen von Entwicklungsorganisationen erfüllt, das Engagement auszuweiten. Impfprogramme sind ein wichtiger Faktor, um die Kindersterblichkeit, wie im vierten Millenniumsziel vereinbart, bis 2015 um zwei Drittel zu senken.


UN Photo/Jean-Marc Ferré

Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen sind mit 36 Prozent die häufigsten Todesursachen von Kindern unter fünf Jahren in Entwicklungsländern. Ein Großteil dieser Erkrankungen kann durch Impfungen gegen Pneumokokken und Rotaviren verhindert werden. Die Globale Impfallianz (GAVI) rechnet, mit den Zusagen über 4,3 Milliarden Dollar, in den nächsten fünf Jahren vier Millionen Kindern das Leben zu retten.

Bis zum Zeitpunkt der Geberkonferenz haben 50 Staaten bei der GAVI um Unterstützung für ihre nationalen Impfprogramme gebeten. Damit hat sich die Zahl der Länder seit 2007 fast verdoppelt. „Heute ist ein wichtiger Tag in unserem gemeinsamen Kampf, Kinder in Entwicklungsländern vor Krankheiten zu schützen“, sagte Ellen Johnson Sirleaf, Präsidentin von Liberia, in London. „Doch alle 20 Sekunden stirbt ein Kind an einer Krankheit, die durch Impfung verhindert werden kann. Es bleibt noch viel zu tun.“

Dr. Renée Ernst, Leiterin der deutschen UN-Millenniumkampagne, begrüßte die Zusagen der Geberkonferenz: „Das ist ein wichtiges Signal im Kampf gegen Kindersterblichkeit. Impfprogramme sind aber nur ein Baustein für den Erfolg des vierten Millenniumsziels. Es darf darüber nicht vergessen werden, die medizinische Versorgung durch Krankenhäuser, Ärzte und Medikamente in Entwicklungsländern weiter zu verbessern“, sagte Ernst.

„Dies ist ein echter Sieg für Mütter und Kinder auf dieser Welt. Den Erfolg dieser Konferenz kann man tatsächlich an den Millionen von Leben messen, die sie gerettet hat“, erklärte Tobias Kahler, Deutschlandchef der Entwicklungsorganisation „ONE“. „Die USA, Norwegen, Australien und viele andere haben sich ihrer Verantwortung gestellt und die Zukunft von Millionen Kindern gesichert. Auch Deutschland hat seinen Beitrag zu GAVI deutlich erhöht, was wir sehr begrüßen. Wir hoffen, dass sich dieses Engagement verstetigt.“

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