27.03.2009

G20-Treffen: UN-Millenniumkampagne stellt vier konkrete Forderungen

Die Erwartungen sind hoch: Wenn am 2.April die G20-Staaten in London zusammen kommen, um Lösungen für die globale Finanz- und Wirtschaftskrise zu finden, wird die globale Zivilgesellschaft für eine gerechte Finanzordnung aufstehen. In allen großen europäischen Städten sind rund um den G20-Finanzgipfel Demonstrationen geplant. Auch die UN-Millenniumkampagne ruft die G20-Staaten auf, die ärmsten Länder Welt bei ihren Verhandlungen nicht zu vergessen.


Die Finanzkrise trifft arme Länder besonders stark - und das, obwohl sie nicht dafür verantwortlich sind. Nach Prognosen der Weltbank werden 2009 aufgrund der globalen Krise mehr als 50 Millionen Menschen in Armut abstürzen. Dann werden mehr als 1,5 Milliarden Menschen weltweit unverschuldet in Armut leben. Unter diesen Voraussetzungen ist es noch schwieriger, die Millenniumsentwicklungsziele zu erreichen, mit denen bis zum Jahr 2015 unter anderem die Zahl der Menschen, die extremer Armut leben, halbiert werden soll.

Zum Weltfinanzgipfel richtet die UN-Millenniumkampagne deswegen vier zentrale Forderungen an die G20-Staaten:

  • Die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer müssen zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um eine wirtschaftliche Katastrophe in den Entwicklungsländern zu verhindern. Das Wachstum armer Länder muss gefördert und durch einfache Regulierung gefördert werden.
  • Arme Ländern müssen in den internationalen Finanzinstitutionen gerechter repräsentiert werden. Bislang werden die Institutionen überwiegend von reichen Ländern kontrolliert.
  • Gerade während der Krise müssen die reichen Ländern ihren Entwicklungszusagen nachkommen und ihr Versprechen umsetzen, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen. Die Entwicklungsländer tragen keine Schuld an der Finanzkrise, sind davon aber in erheblichem Maße betroffen.
  • Aufbauend auf den Beschlüssen des G20-Gipfels im November 2008 in Washington müssen Strukturen für effektive Entwicklungszusammenarbeit und gegen Protektionismus geschaffen werden.

In einem breiten Bündnis rufen zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen zu Demonstrationen am 28. März in Frankfurt und Berlin auf. Die Demonstrationen bilden den Auftakt für europaweite Proteste für eine soziale, ökologische und gerechtere Weltordnung.


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