07.10.2010

Globaler Fonds: Deutschland verspricht 600 Millionen im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria

Auf der Wiederauffüllungskonferenz für den Globalen Fonds in New York hat die Bundesregierung weitere Gelder zugesagt. Für die Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria werden jeweils 200 Millionen Euro für die Jahre 2011-2013 zur Verfügung gestellt. Mit dieser Entscheidung sichert der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel (FDP), weiterhin einen stabilen Beitrag Deutschlands auf hohem Niveau.


Nach Gründung im Jahr 2002 ist der Globale Fonds mittlerweile „ein besonders wichtiger Finanzierungsmechanismus zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria“, erklärt Astrid Berner-Rodoreda, HIV-Expertin von Brot für die Welt, „durch ihn haben bisher 2,8 Millionen Menschen Zugang zu antiretroviraler Behandlung bekommen.“

Um diese Hilfe aufrechtzuerhalten, hat der Globale Fonds frühzeitig einen gestiegenen Finanzbedarf signalisiert. Neben anderen Ländern wie Frankreich, Kanada, Norwegen und Japan wird auch die Bundesregierung mit einer Zusage über jeweils 200 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre den Fonds auf hohem Niveau unterstützen. „Die internationale Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit hat für Deutschland eine hohe Priorität“ so Minister Niebel.

„Wir sind über die Zusagen erleichtert, nun muss die Bundesregierung sicherstellen, dass die Finanzierung zuverlässig ankommt“, merkt Dr. Renée Ernst von der UN-Millenniumkampagne an. Dazu sei es wichtig, dass jeder Aids-Patient Zugang zu den überlebenswichtigen Medikamenten erhalte. „Es stehen hunderttausende Menschenleben auf dem Spiel“.

Neben der direkten Bekämpfung der Krankheiten fordert der Fonds zudem die Eigenverantwortung der Regierungen, wie auch das Mitwirken der Zivilgesellschaft und des privaten Sektors. Doch genau hier existieren strukturelle Barrieren, die eine optimale Bekämpfung der drei Krankheiten verhindern.

Ein zentrales Problem besteht darin, dass Pharmaunternehmen ihre AIDS-Medikamente per Patent schützen und damit die Herstellung von preiswerten Alternativen verhindern. Das Ergebnis: Die lebenswichtigen Medikamente sind für die Armen der Welt damit zu teuer. 10 Millionen der HIV-infizierten Menschen benötigen diese Medikamente zum Überleben – nicht einmal 3 Millionen erhalten sie!

Es zeigt sich das die weitere Unterstützung des Fonds ein wichtiger Schritt ist, aber noch ein großer Handlungsbedarf besteht um die drei gefährlichen Krankheiten wirkungsvoll auf internationaler Ebene zu bekämpfen.

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