04.03.2009

Global New Deal Report: Ressourcen nachhaltig einsetzen

Die Ziele der Staats- und Regierungschefs sind in Zeiten der globalen Wirtschaftskrise klar formuliert: Das Wachstum der Wirtschaft beleben, die finanzielle Stabilität sicherstellen und Arbeitsplätze schaffen. Doch die Bekämpfung der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise muss mit Investitionen in den Umwelt- und Klimaschutz verbunden werden, um längerfristige Ergebnisse zu erzielen. So steht es im ?Global New Deal Report? des UNEP, der Mitte Februar veröffentlicht wurde. Im Bericht heißt es: ?Die Wiederbelebung der Weltwirtschaft ist unverzichtbar, aber Maßnahmen, die lediglich diesem Ziel dienen, werden keine dauerhafte Erfolge bringen.?


Solaranlagen sind eine Möglichkeit Energie zu erzeugen und das Klima zu schonen. Quelle: UNEP

Die Wirtschaft wiederbeleben, Klima- und Umweltrisiken vermindern und somit die Armut auf der Welt verringern: Der "Global New Deal" zeigt, dass es möglich ist, diese drei Ziele gleichzeitig zu erreichen. Der 154-seitige Bericht enthält zahlreiche Vorschläge für die Umsetzung nachhaltiger Konzepte, die einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der Wirtschaftskrise beisteuern würden.

Als positives Beispiel nennt der Report die Republik Korea, die gegenwärtig fünf Prozent seines Bruttosozialproduktes aufwendet, um Investitionen in Energieeinsparungen und umweltschonende Häuser zu fördern. Allein in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Schienennetz investierte die Republik 700 Milliarden Dollar und schuf damit mehr als 300.000 neue Arbeitsplätze.

Der Bericht möchte auch andere Länder dazu motivieren, die Wirtschaftskrise als Möglichkeit für einen Wechsel zu einer nachhaltigen Entwicklung zu nutzen. Denn eine Wiederbelebung der Wirtschaft, die zu einem erneuten Anstieg des Verbrauchs fossiler Brennstoffe führt, würde den globalen Klimawandel beschleunigen. Im "Global New Deal Report" wird deswegen dafür plädiert, Gelder, die viele Staaten für den Kampf gegen die Wirtschaftskrise einsetzen, gezielt für den Umwelt- und Klimaschutz zu verwenden.

Gegenwärtig werden jedes Jahr etwa 300 Millionen Dollar zur Subventionierung der Energieerzeugung mit fossilen Brennstoffen eingesetzt. Das bedeutet, dass 0,7 Prozent des weltweiten Sozialproduktes nur dafür verwendet werden, die Preise fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas zu vermindern. Mit der Streichung der Subventionen würden die Treibhausgas-Emissionen bis zu sechs Prozent vermindert werden. Gleichzeitig würde sich das Bruttosozialprodukt um 0,1 Prozent erhöhen.

Dr. Renee Ernst von der UN-Millenniumkampagne begrüßt die Vorschläge des Reports: "Die vorhandenen Finanzmittel sollten sinnvoll eingesetzt und statt in fossile Brennstoffe in erneuerbare Energien investiert werden. Nur mit einer Umsteuerung können wir dauerhafte Erfolge erzielen. Die Förderung nachhaltiger Energienutzung schafft neue Arbeitsplätze und ist zugleich ein wichtiges Instrument für die Umsetzung der MDGs."

Im ?Global New Deal? wird dazu aufgefordert, beim Treffen der G20-Staaten Anfang April in London über die Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung zu beraten. Auch sollen die Vorschläge des Berichtes in die Vorbereitungsprozesse der Internationale Klimakonferenz einfließen, die Anfang Dezember in Kopenhagen stattfindet.

 

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