17.04.2009
Aktionsbündnis gegen Aids: Petition für preiswerte Aids-Medikamente
Weltweit leben 33 Millionen Menschen mit dem HIV-Virus. 10 Millionen von ihnen benötigen dringend die lebenswichtigen Aids-Medikamente, um zu überleben. Doch nur 3 Millionen bekommen sie. Die Medikamente sind für die Armen der Welt schlicht weg viel zu teuer. Der Grund ist einfach: Große Pharmaunternehmen schützen ihre Aids-Medikamente mit Patenten, um die Herstellung von preiswerteren Produkten zu verhindern. Das Aktionsbündnis gegen AIDS hat jetzt die Kampagne 'Leben vor Pharmaprofit! Patente können tödlich sein.' ins Leben gerufen, um den öffentlichen Druck auf die Pharmaunternehmen zu erhöhen.
Noch immer bekommt nur jeder dritte Aids-Kranke in Afrika Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten. Was nichts anderes bedeutet, als dass zwei von drei Aids-Kranken keine Chance auf Leben haben. Die großen Pharmaunternehmen schützen ihre Aids-Medikamente jedoch unbeirrt weiter: Mit Patenten verbieten sie die Produktion von billigeren Aids-Medikamenten durch andere Firmen.
Nur in Indien gab es bisher Hoffnung: Hier konnten Pharmaunternehmen identische Kopien von Aids-Medikamenten herstellen, sogenannte Generika. Sie sind preiswerter als die Originale aber genauso wirksam und sicher. Für die Versorgung von Menschen in den Entwicklungsländern sind sie somit unersetzlich.
Doch damit könnte bald Schluss sein: Die drei großen Pharmaunternehmen Abbott, Bristol Myers-Squibb und Gilead haben jetzt in Indien Patentanträge auf ihre Aids-Medikamente gestellt. Sollten diese genehmigt werden, würde die Produktion der preiswerten Aids-Medikamente stark eingeschränkt werden.
Das Aktionsbündnis gegen Aids möchte das verhindern. Mit einer Petition an die drei großen Pharmaunternehmen versucht sie den öffentlichen Druck auf die Unternehmen zu erhöhen und die Genehmigung der Patentanträge zu verhindern. Damit die Petition ihre Wirkung zeigt, muss sie von möglichst vielen Bundesbürgern online unterzeichnet werden.
Die Unterschriften werden im Kampagnenbüro des Aktionsbündnisses gegen AIDS gesammelt. Zum Weltaidstag 2009, am 1.Dezember, sollen Sie an die VertreterInnen der drei Pharmafirmen Abbott, Bristol-Myers Squibb und Gilead übergeben werden.
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