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UN Anti-Aids-Kapagne

Allein Malaria tötet in Subsahara-Afrika alle 30 Sekunden ein Kind. Nimmt man weitere Krankheiten hinzu, wird die Statistik noch schockierender.

Dabei sind Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose heilbar, andere wie HIV/AIDS grundsätzlich vermeidbar. Die Strategie im Kampf gegen diese schweren Krankheiten muss zweigleisig sein:

  • Erstens gilt es, die Ausbreitung zu stoppen. Die Mittel dazu sind Aufklärung, die umweltverträgliche Bekämpfung von Krankheitsüberträgern wie der Malaria-Mücke und die Behandlung von Infizierten auf Quarantäne-Stationen.
  • Zweitens müssen alle Erkrankten Zugang zu Medikamenten bekommen. Dazu ist eine Lockerung des Patentschutzes für Arzneimittel notwendig.

Teilziel 9: Bis 2015 die Ausbreitung von HIV/AIDS zum Stillstand bringen und eine Trendumkehr bewirken.

Teilziel 10: Bis 2010 weltweiten Zugang zu medizinischer Versorgung für alle HIV/AIDS-Infizierten erreichen, die diese benötigen.

Teilziel 11:
Bis 2015 die Ausbreitung von Malaria und anderen schweren Krankheiten zum Stillstand bringen und eine Trendumkehr bewirken.


Indikatoren:

  • Verbreitung von HIV unter schwangeren Frauen von 15 bis 24 Jahren
  • Anteil der Frauen, die Empfängnisverhütung praktizieren
  • Zahl der wegen HIV/AIDS verwaisten Kinder
  • Anteil der HIV-Infizierten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium mit Zugang zu antiretroviralen Medikamenten
  • Malariaverbreitung und Sterblichkeitsraten im Zusammenhang mit Malaria
  • Anteil der Bevölkerung in malariagefährdeten Gebieten, der wirksame Malariavorbeugungs- und -bekämpfungsmaßnahmen ergreift
  • Tuberkuloseverbreitung und Sterblichkeitsraten im Zusammenhang mit Tuberkulose
  • Anteil der diagnostizierten und mit Hilfe der ambulanten Kurzzeittherapie DOTS (Directly Observed Treatment Short Course) geheilten Tuberkulosefälle

Entwicklung in Zahlen:

Im Jahr 2007 lebten weltweit schätzungsweise 33 Millionen Menschen mit dem HIV-Virus. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen erreichte 1996 weltweit mit über 3,5 Millionen ihren Höhepunkt, geht seither jedoch zurück und betrug im Jahr 2007 2,7 Millionen. Diese positive Entwicklung ist hauptsächlich auf die jährlich sinkende Zahl der Neuinfektionen in einigen Ländern Asiens, Lateinamerikas und Afrikas südlich der Sahara zurückzuführen. Gleichzeitig steigen die Infektionsraten in anderen Teilen der Welt wie Osteuropa und Zentralasien weiterhin an. Mit insgesamt 67 Prozent leben die meisten HIV-Infizierten in den Ländern Subsahara-Afrikas.

Auch die geschätzte Zahl der Aids-Sterbefälle scheint 2005 mit 2,2 Millionen ihren Höhepunkt erreicht zu haben: Die Zahl ging 2007 auf 2 Millionen zurück, was unter anderem an einem besseren Zugang zu antiretroviralen Medikamenten in ärmeren Ländern liegt.

Die anhaltende Unterdrückung der Frau hat zu einem Trend der „Feminisierung“ der ursprünglich eher männlichen HIV-Epidemie geführt. Während in den Industriestaaten nur 23 Prozent (im Jahr 2007) der HIV-Infizierten über 15 Jahre weiblich sind, sind dies in den Entwicklungsländern die Hälfte. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind es sogar 60 Prozent. Weltweit ist der Zugang von Frauen zu antiretroviralen Medikamenten jedoch ebenso gut oder besser als der von Männern. 2007 erhielten etwa 33 Prozent der HIV-positiven Schwangeren eine antiretrovirale Behandlung, um eine Mutter-Kind-Übertragung des Virus zu verhindern.

Zwar hat sich in fünf Jahren die Versorgungsdichte für antiretrovirale Behandlung in den ärmeren Ländern verzehnfacht, dennoch haben bis heute geschätzte 69 Prozent der HIV-infizierten Menschen in den Entwicklungsländern keinen Zugang zu den erforderlichen Medikamenten.

Malaria ist nach wie vor eine Krankheit der Armen: Malariahäufigkeit und -sterblichkeit sind in den am wenigsten entwickelten Ländern unverhältnismäßig hoch. Nach Angaben der WHO starben 2006 beinahe eine Million Menschen an Malaria. 95 Prozent lebten in Afrika südlich der Sahara, und die meisten waren unter fünf Jahre alt. Dennoch wurden in den letzten Jahren im Kampf gegen die Malaria große Fortschritte erzielt, hauptsächlich dank höherer Finanzmittel und größerer Aufmerksamkeit für die Malariabekämpfung.

Auf internationaler Ebene wird zudem beschleunigt daran gearbeitet, wichtige Hilfsgüter und -maßnahmen, insbesondere imprägnierte Moskitonetze, bereitzustellen und gleichzeitig Engpässe bei ihrer Herstellung, Beschaffung und Verteilung zu reduzieren. Überall in den Ländern Subsahara-Afrikas stieg die Verwendung imprägnierter Moskitonetze für Kinder sprunghaft an: von 2 Prozent im Jahr 2000 auf 20 Prozent im Jahr 2006. In 19 der 22 Länder Afrikas südlich der Sahara, für die Trenddaten vorlagen, hatte sich der Wert im genannten Zeitraum mindestens verdreifacht, in 17 Ländern sogar mindestens verfünffacht.

2007 gab es weltweit schätzungsweise 9,3 Millionenneue Tuberkulosefälle gegenüber 9,2 Millionen im Jahr2006 und 8,3 Millionen im Jahr 2000. Die meisten Fälletraten 2007 in Asien (55 Prozent) und Afrika (31 Prozent) auf. Von den 9,3 Millionen neuen Tuberkulosefällen im Jahr 2007 betrafen schätzungsweise 1,4 Millionen(15 Prozent) HIV-positive Menschen, der Großteil (79 Prozent) davon in Afrika.

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