14.08.2009

Dritte informelle Klimakonferenz endet ohne wesentliche Fortschritte

Es ist ein Ende ohne wirkliche Fortschritte: Eine Woche lang versuchten mehr als 2400 Fachleute aus 192 Mitgliedstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) die Arbeit für ein neues Kyoto-Protokoll voranzubringen. Doch die dritte von fünf informellen Klimakonferenzen in Bonn endete heute ohne konkrete Ergebnisse. Die Bestandsaufnahme des UN-Klimasekretärs Yvo de Boer fiel dementsprechend nüchtern aus: ?Dieses Treffen hat uns nur wenig weiter gebracht. Wenn wir in diesem Tempo weiter machen, werden wir es nicht schaffen in Kopenhagen einen neuen Vertrag zu verabschieden.?


Die Zeit drängt, denn in vier Monaten soll in Kopenhagen die Nachfolgeregelung für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll beschlossen werden. Trotzdem endeten die informellen Klimagespräche in Bonn heute ohne neue Ergebnisse. ?Die Verhandlungen kommen zu langsam voran?, erklärte de Boer. Der UN-Klimasekretär kritisierte in Bonn insbesondere, dass die Zusagen der Industriestaaten zur Verringerung ihrer CO2-Emissionen nicht ausreichten. 

Streit gibt es insbesondere um die CO2-Reduktionsziele, denn bislang haben sich die Industriestaaten nur auf langfristige Ziele zur CO2-Reduktion verständigt. So einigten sie sich zwar darauf, bis 2050 ihren Treibhausgas-Ausstoß um 80 Prozent zu senken, mittelfristige Ziele bis 2020 blieben jedoch weiter umstritten. 

Während die EU eine CO2-Reduktion in Industrieländern von 25 bis 40 Prozent bis 2020 im Vergleich zu 1990 befürwortet, bleiben die USA, Australien, Kanada sowie Japan mit ihren Zugeständnissen weit hinter dieser Vorstellung zurück. China verlangt von den Industriestaaten, die Emissionen bis 2020 um bis zu 40 Prozent zu senken, bevor es selbst Zugeständnisse macht.

Auch die Fragen nach der Finanzierung des Kampfes gegen den Klimawandel  in Entwicklungsländern bleibt nach der Bonn-Konferenz weiter ungeklärt. Die Länder des Südens benötigen etwa 100 Milliarden Euro jährlich, um die Folgen der Erderwärmung ausgleichen zu können. Die UN-Millenniumkampagne fordert die Industrienationen auf, den Entwicklungsländern die notwendigen finanziellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Außerdem unterstützt sie die Forderung der Länder des Südens, die Erhöhung der globalen Erderwärmung nicht auf zwei Grad, sondern höchstens auf 1,5 Grad zu begrenzen.