"Immer, wenn wir einen Menschen aus dem Leben in Armut erlösen, verteidigen wir Menschenrechte. Und immer wenn wir versagen, verraten wir Menschenrechte."

Kofi Annan, ehemaliger UN-Generalsekretär

 

Die Vertreter von 189 Staaten einigten sich im September 2000 in New York auf die Millenniumerklärung. Sie bekannten sich zu einem Katalog grundsätzlicher, verpflichtender Zielsetzungen, darunter etwa Demokratisierung, Gleichberechtigung und Umweltschutz.

Im ersten Kapitel wurde die Reduzierung von Hunger und extremer Armut festgelegt. Sieben Jahre nach Unterzeichnung der Erklärung gibt es noch viel zu tun, die Zahlen für das Jahr 2009 sind schockierend: Laut der Weltbank leben 1,4 Milliarden Menschen in extremer Armut, das heißt von weniger als 1,25 Dollar US-Dollar am Tag. Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise hat in diesem Jahr zusätzlich 90 Millionen Menschen in extreme Armut gestürzt. Außerdem ist die Zahl der Hungernden laut einer aktuellen Studie der FAO auf den trauriger Rekordwert von einer Milliarden Menschen gestiegen, somit leidet jeder sechste Mensch an Hunger.

Die Millenniumerklärung bietet eine einmalige Chance: Sie schafft die Grundlage für den ersten wirklichen Versuch, die historisch, politisch, klimatisch und Ressourcen bedingten Unterschiede zwischen den Staaten der Welt zu reduzieren und ihre Chancengleichheit zu erhöhen.

Doch eine Absichtserklärung alleine reicht nicht. Die Vorgeschichte der Millenniumerklärung dient als mahnendes Beispiel: Bereits 1970 verabschiedete die UNO die Resolution zur Entwicklungsfinanzierung. Darin setzten sich die reichen Länder das Ziel, mindestens 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungshilfe zu verwenden.

Tatsächlich haben dies bisher nur Schweden, Belgien, Irland, Finnland, Norwegen, die Niederlande, Dänemark, Großbritannien, Spanien und Luxemburg getan. Deutschland liegt 2010 bei gerade einmal 0,40 Prozent, beschämend für die stärkste Wirtschaftsmacht Europas.

Relevante Informationen