03.03.2011

Globale Bildungskampagne: 18 Millionen Unterstützer fordern „Bildung für alle“

Mehr als 18 Millionen Menschen weltweit fordern für Kinder ein Grundrecht auf Bildung. Die beeindruckende Zahl an Unterschriften wurde von der Initiative „Globale Bildungskampagne“ gesammelt und trägt bereits erste Früchte. Die deutsche Entwicklungshilfe für Bildung in Afrika soll bis 2013 verdoppelt werden.


„Weltweit können 67 Millionen Kinder keine Schule besuchen. Ohne eine Chance auf Schulbildung wird ihnen auch die Chance auf ein besseres Leben verwehrt", sagte Prof. Dr. Gesine Schwan, Schirmherrin der „Globalen Bildungskampagne Deutschland“. Die Initiative übergibt heute in Berlin dem Entwicklungsminister Dirk Niebel eine große Schiefertafel, die symbolisch die 18 Millionen Stimmen zeigt, die sich weltweit für mehr Bildungschancen einsetzen. Die „Globale Bildungskampagne“ hat die Unterschriften während der Fussballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika gesammelt. In Deutschland waren unter anderem die Organisationen CARE, Kindernothilfe, Oxfam, Save the Children und UNICEF beteiligt.

Konkret fordern die 18 Millionen Unterzeichner jedem Kind weltweit eine kostenfreie, gute Grundbildung zu ermöglichen. Diese Forderung an die Staats- und Regierungschefs ist auch im zweiten Millenniumsziel festgehalten. Die Sorge um weltweite Bildungschancen ist begründet. Die „Globale Bildungskampagne Deutschland“ warnt, dass im schlimmsten Fall bis 2015 mehr Kinder ohne Schulbildung sein könnten als heute.

Erfreulicherweise zeigt die Kampagne erste Wirkungen in der Politik. Entwicklungsminister Niebel stellt heute die neue Bildungsstrategie der deutschen Entwicklungspolitik vor, die unter anderem eine Verdoppelung der Bildungsgelder für Afrika bis 2013 vorsieht. „Das sind gute Vorsätze, denen nun schnellstmöglich Taten folgen müssen! Mit den vorgesehenen Kürzungen des BMZ-Haushalts wird das aber kaum möglich sein“, mahnte der Oxfam-Geschäftsführer Paul Bendix.

Auch international bewegt sich etwas: die australische Regierung und die Weltbank haben ihre Bildungsgelder im letzten Jahr deutlich auf 500 Millionen und 150 Millionen US-Dollar aufgestockt. Die Globale Bildungskampagne kämpft unterdessen weiter und plant im Mai Aktionswochen gegen Bildungsarmut. Vor allem gilt es zu verhindern, dass die Erhöhungen der Bildungsgelder zu Einsparungen in anderen Bereichen wie Gesundheit oder landwirtschaftlicher Entwicklung führen.

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