10.03.2009

Schuldenreport 2009: Entwicklungsländern droht der Staatsbankrott

Die Finanzkrise verschlimmert die ohnehin schon prekäre finanzielle Lage der Entwicklungsländer. Vielen Ländern im Süden droht jetzt sogar die Zahlungsunfähigkeit. Das ist das Ergebnis des Schuldenreports 2009, den die Initiative Erlassjahr.de und die Kindernothilfe Ende Februar in Berlin vorgestellt haben.


Die Staaten, die am wenigsten zur Krise beigetragen haben, sind von ihren Auswirkungen am meisten betroffen: Die afrikanischen Entwicklungsländer Benin, Burundi, Gambia, Liberia, Mosambik, Niger sowie der Inselstaat São Tomé und Príncipe stehen laut dem Schuldenreport kurz vor einem Staatsbankrott. In sechs weiteren Staaten bestehe zudem ein "großes Risiko der Zahlungsunfähigkeit."

Grund für die finanzielle Notlage sind die hohen Schulden, die viele Entwicklungsländer in den letzten Jahren angehäuft haben. Zudem verschärfen sinkende Exporte und steigende Kreditzinsen durch die Finanzkrise die Situation.

Die Initiative Erlassjahr.de und die Kindernothilfe fordern in dem Report deswegen ein neues, internationales Insolvenzverfahren. Hierbei soll durch die Teilnahme der betroffenen Entwicklungsländer, aller Gläubigerländer sowie einer neutralen Instanz über die Legitimität und den Umfang einer Entschuldung entschieden werden.

 

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