22.08.2009

DSW: Datenreport 2009 veröffentlicht

Von den aktuellen Bevölkerungszahlen, der Geburtenrate, der Zahl der HIV-Infizierten bis hin zu Bevölkerungsprojektionen für das Jahr 2050: Der Datenreport 2009 der DSW liefert für über 180 Länder und Regionen die neusten Zahlen. Dem Report zufolge wird sich die Bevölkerung in Afrika bis 2050 verdoppeln und somit sogar die Zwei-Milliarden-Grenze überschreiten.


Bereits jetzt leben nach Angaben des Datenreports 2009 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) etwa eine Milliarde Menschen in Afrika. Als Ursachen für den rasanten Bevölkerungswachstum nennt der Report die hohen Fruchtbarkeitsraten sowie die junge Altersstruktur. ?Wenn wir die Armut lindern wollen, wäre viel erreicht, wenn alle Menschen, die verhüten wollen, auch die Möglichkeit dazu erhielten?, erklärt Renate Bähr, Geschäftsführerin von der DSW.

In diesem Jahr liegt der thematische Schwerpunkt des Datenreports insbesondere auf der Weltbevölkerungskonferenz von Kairo im Jahr 1994. Von allen beteiligten Staaten wurde damals anerkannt, wie sehr die Entwicklung eines Landes von der sexuellen und reproduktiven Gesundheit der Bevölkerung abhängt. Das Aktionsprogramm von Kairo umfasst konkrete Ziele: Allen Menschen Bildung ermöglichen, die Sterblichkeit von Müttern, Säuglingen und Kleinkindern reduzieren, HIV/AIDS vorbeugen sowie bis 2015 allen Menschen Zugang zu einer umfassenden Gesundheitsversorgung ermöglichen.

In dem Datenreport 2009 zieht die DSW 15 Jahre nach Kairo eine Bilanz, die insbesondere die gegenwärtig mangelnde Umsetzung des Aktionsprogramms von 1994 zum Thema hat. Laut dem Report sind fehlende Gelder das Hauptproblem für die Umsetzung des Programms von Kairo. Denn obwohl im Jahr 2010 etwa 64,7 Milliarden US-Dollar nötig sind, stellten die Geberländer bisher erst 16,5 Milliarden Dollar zur Verfügung.

Die DSW ruft die Industrieländer deswegen dazu auf, schnell zu handeln und die notwendigen Gelder bereit zu stellen. Denn der Bedarf an reproduktiver Gesundheitsfürsorge wird rasant anwachsen ? allein in den kommenden 15 Jahren um etwa 40 Prozent.

 

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