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26.02.2009

G20-Vorbereitungstreffen: EU fordert Umsetzung der Millenniumentwicklungsziele

Die europäischen G20-Staaten einigten sich vergangenen Sonntag auf eine gemeinsame EU-Position für den Weltfinanzgipfel, der am 2. April in London stattfindet. Auf dem Vorbereitungstreffen in Berlin riefen Europas Wirtschaftsmächte die Weltgemeinschaft auf, trotz der globalen Wirtschaftskrise an ihren Zielen zur Armutsbekämpfung festzuhalten. Außerdem forderten die Finanzminister, dass die Finanzmärkte zukünftig besser kontrolliert werden.


„Es ist wichtiger denn je, dass die internationale Gemeinschaft an der Umsetzung der Millenniumentwicklungsziele festhält“, heißt es in der offiziellen Presseerklärung der Bundesregierung zum Vorbereitungstreffen in Berlin. Um die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Schwellen- und Entwicklungsländer abzumildern, bräuchten die internationalen Finanzinstitutionen jedoch eine größere Menge an Ressourcen, als ihnen derzeit zur Verfügung steht.

 

Europas Wirtschaftsmächte einigten sich deswegen darauf, eine Verdopplung der IWF-Mittelausstattung zu unterstützen: „Der IWF muss in der Lage sein, seinen Mitgliedern schnell und flexibel zu helfen, wenn diese in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten. Wir sollten deswegen Möglichkeiten für eine Reform der IWF Kreditinstrumente erwägen“, heißt es in der Erklärung weiter.

 

Auch die Forderung nach einer direkten Regulierung von Finanzmärkten, Finanzmarktprodukten und Akteuren wurde von keinem der Teilnehmer mehr in Frage gestellt. Einhellige Zustimmung der Finanzminister gab es außerdem für die Forderung von Bundesminister Peer Steinbrück, die Finanzinstitute zu verpflichten, in guten Jahren eine Reserve anzulegen, um Krisen besser zu überstehen.

 

Dr. Renee Ernst von der UN-Millenniumkampagne appelliert an die G20 Vertreter engagiert für die UN-Millenniumsziele einzutreten: „Die Ärmsten sind vollkommen unverschuldet in den Strudel der Finanzkrise geraten. Die Weltbank schätzt, dass mit jedem Prozent Wachstumsminderung insgesamt 20 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze zurückfallen. Wir müssen uns der Verantwortung stellen und die Ärmsten vor den dramatischen Auswirkungen der von uns ausgelösten Finanzkrise schützen.“

 

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