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12.02.2009

G7-Finanzministertreffen: Millenniumkampagne fordert Hilfs-Fonds

Die Finanzminister der G-7-Staaten treffen sich am 13. und 14. Februar in Rom, um über Maßnahmen für eine Verbesserung der Transparenz des globalen Finanzsystems zu beraten. Anlässlich des Gipfeltreffens ermahnt die UN-Millenniumkampagne die G7-Staaten, die ärmsten Menschen der Welt während ihres Treffens nicht zu vergessen.


Eveline Herfkens stellt konkrete Forderungen. Quelle: UN Photo/Devra Berkowitz

Die UN-Millenniumkampagne fordert die G7-Staaten dazu auf, während ihres Treffens in Rom einen Hilfs-Fonds für arme Länder einzurichten, der die Folgen der Finanzkrise abmildert. Ein kleiner Teil der nationalen Rettungspakete müsse für die Armen der Welt ausgegeben werden, um somit den Aufschwung in den Entwicklungsländern zu beschleunigen.

 

?Denn die Ärmsten auf dieser Welt sind die unschuldigen Opfer der aktuellen Krise?, erklärt Eveline Herfkens, Gründerin der UN-Millenniumkampagne. Durch die direkten Auswirkungen der Finanzkrise wird das Bruttoinlandsprodukt armer Länder in den nächsten zwei Jahren um weit mehr als 300 Milliarden US-Dollar sinken. Die Anzahl der Menschen, die täglich weniger als einen Dollar zur Verfügung haben, erhöht sich somit um schätzungsweise 40 Millionen und die Zahl derer, die täglich von weniger als zwei US-Dollar leben, steigert sich voraussichtlich sogar um 100 Millionen Menschen.

 

Weiter ruft die Kampagne alle G8 Staaten auf, ihr Versprechen einzuhalten, bis zum Jahr 2015 mindestens 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen:  ?Das Mindeste, das die Finanzminister der reichen Länder für die armen Staaten tun können, ist, ihnen nicht noch mehr zu schaden, indem sie ihre Hilfs-Versprechen auf die lange Bank schieben?, erklärt Herfkens. Die Finanzkrise dürfe keine Ausrede sein, die Hilfsmittel-Versprechen gegenüber den armen Ländern zu brechen. 

 

Zusätzlich drängt die UN-Millenniumkampagne die Finanzminister der G7 auf Maßnahmen zu verzichten, die dem Protektionismus dienen und das Moratorium einzuhalten, das sie beim G20-Treffen im November vereinbart hatten. ?Kauf lokal?-Abmachungen in Konjunkturpaketen gefährdeten in reichen Ländern Arbeitsplätze im Export und lösten in anderen Ländern Gegenmaßnahmen aus. Diese Situation werde in einem Teufelskreis enden, der den Wohlstand aller bedrohe.

 

Die Gespräche der Finanzminister in Rom werden die Rahmenbedingungen für das G8-Treffen im Juli auf Sardinien festlegen ? und somit schon jetzt den Grundstein für die Ergebnisse des Gipfels im Sommer legen.

 

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mehr unter:www.un-kampagne.de