Der weltweite Aktionstag „Stand Up“ findet in diesem Jahr einen Monat früher statt – aus einem guten Grund: „Wenn sich die UN-Mitgliedsstaaten im September zum Weltarmutsgipfel treffen, um die Umsetzung der MDGs zu überprüfen, muss die Stimme der Bürgerinnen und Bürger unüberhörbar sein“, erklärt Dr. Renée Ernst von der UN-Millenniumkampagne. Die verbleibenden fünf Jahre böten genügend Zeit, um noch große Fortschritte zu erzielen und damit Millionen von Menschen den Weg aus der Armut zu ermöglichen. Heike Spielmans, Geschäftsführerin des Verbands Entwicklungspolitik (VENRO) ergänzt: „Das schwarz-gelbe Regierungsbündnis muss auf dem Gipfel in New York ein klares politisches Signal setzen. Hierzu ist ein deutscher MDG-Aktionsplan notwendig, der ressortübergreifend festlegt, welche Initiativen Deutschland in den verbleibenden fünf Jahren bis zur Umsetzung der Millenniumsziele ergreifen will.“

Um sich Gehör zu verschaffen wird die Weltbevölkerung am Stand Up-Wochenende deswegen nicht nur symbolisch für die MDGs aufstehen, sondern dabei ordentlich Krach machen. „Wir sind die erste Generation auf dem Planeten, die Armut beenden kann. Die Staatschefs sollen durch die weltweiten Aktionen wachgerüttelt werden, um diese Chance zu ergreifen“, erklärt Ernst. Der Ablauf des Stand Ups bleibt der Gleiche wie bisher, nur der kreative Spielraum erweitert sich: Ob durch Instrumente, dem Läuten einer Schulglocke oder dem gemeinsamen Singen des Stand Up-Songs – erlaubt ist am weltweiten Aktionstag gegen Armut alles, was laut ist und die Politiker zum Hinhören bringt. Wenn es dabei noch Spaß macht, umso besser.

Dass sich immer mehr Menschen gegen Armut engagieren wollen, zeigt der Weltrekord des vergangenen Jahres: Über 173 Millionen Menschen beteiligten sich in über 120 Ländern an der Aktion, für die Bundespräsident Horst Köhler im vergangenen Jahr die Schirmherrschaft übernommen hat. Obwohl die Teilnehmer in diesem Jahr nicht von Guinness World Record gezählt werden, hoffen die UN-Kampagne und „Deine Stimme gegen Armut“ auf viele Teilnehmer, damit die Forderungen in New York gehört werden.

Eine Anmeldung der einzelnen Events ist auch in diesem Jahr Voraussetzung für eine Teilnahme am weltweiten Aktionstag gegen Armut. Alle Aktionen können mit Fotos, Videos oder Sounddateien dokumentiert werden. Mehr Informationen rund um den Stand Up 2010 gibt es auf www.stell-dich-gegen-armut.de