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12.11.2009

Friedensnobelpreisträger Muhammed Yunus macht sich für Millenniumsziele stark

Unter dem Motto ?Neue Mauern niederreißen für eine Welt ohne Gewalt? ging gestern der Weltgipfel der Friedensnobelpreisträgerin in Berlin zu Ende. Auf der zweitägigen Konferenz diskutierten 18 Friedensnobelpreisträger über Fragen der Armut, des Klimaschutzes und der Abrüstung. Ebenfalls ein zentrales Thema: Die Umsetzung der UN-Millenniumsziele. Gastautor David Kettner war für die UN-Millenniumkampagne im Roten Rathaus dabei und warf einen genaueren Blick auf die Rede des Friedennobelpreisträgers Muhammed Yunus.


Friedensnobelpreisträger Muhammed Yunus.

Die Welt schaut wieder einmal auf Berlin: Nach den Festlichkeiten zum 20. Jahrestag des Berliner Mauerfalls hat das Sekretariat für Friedensnobelpreisgipfel zum zehnten Weltgipfel der Friedensnobelpreisträger eingeladen. 18 Friedennobelpreisträger diskutierten  im Roten Rathaus über Themen wie «Mauern zwischen Arm und Reich», «Mauern durch Umweltbedrohung» und «Mauern der Intoleranz».

Insbesondere Muhammed Yunus, Friedensnobelpreisträger von 2006, machte sich am vergangenen Dienstag in Berlin unermüdlich für die Belange der Armen stark. Sein erklärtes Ziel: ?Ich möchte, dass es Armut 2030 nur noch im Museum gibt.? Yunus wird zurecht als ?Banker der Armen? bezeichnet, da er 1983 die Grameen Bank in Bangladesch gründete ? ein Mikrofinanz-Kreditinstitut, das Kleinkredite an arme Menschen vermittelt und ihnen somit die Möglichkeit gibt, sich selbständig eine Existenz aufzubauen. Inzwischen haben sich auf diesem Wege mehr als 12 Millionen Menschen aus der Armut befreien können, über 100 Ländern haben das Grameen Bankenmodels bereits kopiert. Alleine in Bangladesch wurden in 73.00 Dörfern Kredite an sieben Millionen Menschen vergeben.

In Berlin rief Yunus am vergangenen Dienstag dazu auf, die Umsetzung der UN-Millenniumsziele weiter zu verfolgen und sich nicht mit Versprechungen seitens der Politik abspeisen zu lassen. ?Die Welt hat durch die Bankenkrise und die daraus resultierende Weltwirtschaftskrise vor Augen geführt bekommen, was passiert, wenn Menschen nur daran denken ihren eigenen Profit zu steigern?, erklärte er. Geschäfte, die dem alleinigen Profit dienen und das Gemeinwohl außer Acht lassen, müssten deswegen verboten werden.

Für Yunus ist die weltweite Umsetzung der Entwicklungsziele ?der entscheidende Schritt in eine gerechtere Welt.?Yunus betonte weiter, dass die Vergabe von Mikrokrediten noch immer eine der effektivsten Maßnahmen darstelle, um Armut zu beseitigen. Denn ?um einen stabilen Frieden zu erreichen, müssen wir den Menschen die Möglichkeit geben, ein Leben in Würde zu führen.? Dazu gehöre eben auch, selbständig für sich und seine Familie sorgen zu können. Yunus Vortrag würdigten die rund 200 Zuschauer mit Standing Ovations.

Die ?Mauern? zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern standen am Dienstag immer wieder im Mittelpunkt des Gipfeltreffens. Einig waren sich die Friedensnobelpreisträger darin, dass die zukünftige Aufgabe darin bestehe, Brücken zu bauen, so dass alle Menschen von den Vorteilen einer globalisierten Weltwirtschaft profitieren können.

Relevante Informationen:







mehr unter:www.un-kampagne.de