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22.05.2009

UN-Millenniumkampagne beim 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bremen

Er streckt der Kamera ein weißes Schild entgegen, auf dem in großen schwarzen Buchstaben geschrieben steht: ?Extreme Armut ist eine Menschenrechtsverletzung!? Damit stellt sich Willi Lemke, UN Sonderberater für Sport, wie mehrere hundert Kirchentagsbesucher hinter die politischen Forderungen der UN-Millenniumkampagne und lässt sich damit vom Pressesprecher der Kampagne, Ralf Birkner, fotografieren. Das Foto möchte er als E-Card einem Bundestagsabgeordneten schicken, um von den Parlamentariern die Umsetzung der acht Millenniumentwicklungsziele (MDG) der Vereinten Nationen einzufordern.


Willi Lemke besucht die UN-Aktionsbox

 

Er streckt der Kamera ein weißes Schild entgegen, auf dem in großen schwarzen Buchstaben geschrieben steht: ?Extreme Armut ist eine Menschenrechtsverletzung!? Damit stellt sich Willi Lemke, UN Sonderberater für Sport, wie mehrere hundert Kirchentagsbesucher hinter die politischen Forderungen der UN-Millenniumkampagne und lässt sich damit vom Pressesprecher der Kampagne, Ralf Birkner, fotografieren. Das Foto möchte er als E-Card einem Bundestagsabgeordneten schicken, um von den Parlamentariern die Umsetzung der acht Millenniumentwicklungsziele (MDG) der Vereinten Nationen einzufordern.

 

?Das wichtigste ist, dass die Politiker auch in den Krisenzeiten etwas tun?, sagt Lemke. ?Die Entwicklungsländer trifft die Krise viel stärker als uns.?

 

Die Hilfe für Afrika liegt ihm besonders am Herzen. Sein ?Chef?, der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, habe ihm als Sonderberater für Sport nahe gelegt, sich vor allem um Südafrika dem Austragungsort der nächsten Fußballweltmeisterschaft, zu kümmern. Für Willi Lemke ist Sport der Schlüssel, um die Menschen zu erreichen und sie zusammen zu bringen. ?Wenn du sagst, ?Morgen treffen wir uns, um über Prävention zu sprechen?, kommt niemand. Wenn du aber sagst, ?Morgen bring? ich einen Lederball aus Deutschland mit?, dann kommen Tausende.? Bei den Sportprogrammen, die Lemke in den Entwicklungsländern anbietet, gehe es niemals nur um den Sport selbst. Im Anschluss an die körperliche Betätigung folge immer ein halb- oder dreiviertelstündiger Präventionskurs über richtige Ernährung und den Schutz vor AIDS.

 

?Jeder kann etwas dafür tun, Afrika bei der Umsetzung der Millenniumentwicklungsziele zu unterstützen?, sagt Lemke. Viele Schulen und Kirchengemeinden pflegen bereits Partnerschaften zu unserem Nachbarkontinent. Über die Verlinkung mit Menschen in Afrika könne jeder seinen Beitrag zur Zielerreichung leisten.

Von der Regierung erwartet er, dass sie ihre Vereinbarung einhält, bis 2015 0,7% des Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklungshilfe einzusetzen. Für seinen Abgeordneten hat Willi Lemke auch den ?MDG-Leitfaden für Abgeordnete? mitgenommen. Darin stehen Informationen zum aktuellen Stand der Umsetzung der UN-Entwicklungsziele, sowie konkrete Angaben, was Abgeordnete zu ihrer Erreichung tun können.

 

Weltbankpräsident hält die MDG für erreichbar

 

Beim Kirchentagsgespräch von Robert B. Zoellick mit Altbundeskanzler Helmut Schmidt ging es um die ?Verantwortung in der globalen Krise?. Der 90-jährige Helmut Schmidt forderte internationale Regeln für die Finanzwirtschaft und eine Aufsichtsbehörde. Er rief die reichen Staaten zu Opfern auf, um beispielsweise die 0,7 % - Forderung umsetzen zu können.

Der oberste Weltbank-Chef ?Bob? Zoellick hält die Millenniumsziele nach wie vor für erreichbar. Er rief die Industriestaaten dazu auf, Entwicklungsländer in der Rezession zu unterstützen, sie hätten die Krise nicht verursacht, leiden aber am meisten darunter.

 

Mit dem Fotoshooting und dem MDG Leitfaden bietet die UN Kampagne Bürgerinnen und Bürgern Hilfsmittel an, um von den Kandidaten für die Wahl des neuen Bundestages mehr Engagement für die Umsetzung der MDG zu fordern und sie für diese Aufgabe auch zu fördern. Damit hilft die Kampagne den BürgerInnen das konsequent zu tun, was Weltbankpräsident Zoellick auf dem Kirchentag gefordert hat: ?Reden Sie mit Ihren Abgeordneten.?

 

Von Sina Zimmermann und Ralf Birkner

 







mehr unter:www.un-kampagne.de