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17.02.2011

WWF: Erneuerbare Energien können 2050 weltweiten Energiebedarf decken

Uran, Kohle und andere fossile Energien sind längst Auslaufmodelle. Erneuerbare Energien könnten schon in weniger als 40 Jahren den weltweiten Energiebedarf fast vollständig decken. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Energiebericht des World Wildlife Fund (WWF). Der Ausbau und die effizientere Nutzung grüner Energie bremsen in dem Szenario den Klimawandel. Auch wehren sie die schlimmsten Gefahren für Waldgebiete und Artenvielfalt ab.


Der WWF Energiebericht wurde mit Hilfe von Ecofys verfasst, einem internationalen Institut für Energieforschung. Obwohl Elektrizität in weiten Teilen der Welt eine Selbstverständlichkeit ist, haben noch immer 1,4 Milliarden Menschen keinen zuverlässigen Stromzugang. Etwa 2,7 Milliarden Menschen sind auf traditionelle Energieträger wie Holz oder Kohle angewiesen, deren Abbau oft schädlich für Umwelt und Gesundheit ist. Der Verbrauch fossiler Energieträger zur Stromerzeugung, für Heizung und Fortbewegung ist für zwei Drittel der ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich.

In dem Szenario bis 2050 gehen die Forscher von bewusst konservativen Schätzungen aus. Der Energieverbrauch werde durch Einsparungen und intelligente, nach Bedarf schaltende Stromnetze um etwa 15 Prozent niedriger liegen als 2005. Gedämmte Gebäude, Investitionen in öffentliche Verkehrssysteme und Recycling in der Industrie sparen Energie. Biosprit und Biomasse als Energielieferanten werden jedoch als schlechte Alternative eingeschätzt. Agrosprit drohe den weltweiten Hunger zu verschärfen.

Zwar wird der Weg zu einer komplett regenerativen Energieversorgung zunächst viel Geld und Anstrengung erfordern. Diese Aufgabe sei etwa mit der Bewältigung der globalen Finanzkrise vergleichbar. Der Aufwand zahlt sich aber aus:  Ab 2040 werde durch Effizienzgewinne der Nutzen deutlich überwiegen. „Der Energy Report zeigt, dass es eine Alternative zu Kohle, Gas, Uran und Öl gibt. Die Ausplünderung des Planeten unter dem Vorwand der Energiegewinnung müssen wir nicht mehr hinnehmen“, sagte Eberhard Brandes, Vorstand von WWF Deutschland, und sieht im Abschied von fossilen Energien den Schlüssel zu einem besseren Lebensstil.

Das entworfene Szenario würde gute Chancen bieten, die weltweite Klimaerwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen. Die negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt, die globale Waldfläche und saubere Trinkwasserquellen könnten dadurch minimiert werden. „Der WWF-Bericht entwirft Lösungen, um eine nachhaltige Energieversorgung zu erreichen. Er zeigt uns, dass der Kampf gegen den Klimawandel mit den heute zu Verfügung stehenden Mitteln erfolgreich sein kann. Die Entscheidung darüber, mit welcher Energieform sich die Entwicklungsländer zukünftig versorgen, wird maßgeblich mitbestimmen, wie drastisch sich der Klimawandel vollzieht.“, sagte Dr. Renée Ernst, Leiterin der deutschen UN-Millenniumkampagne.

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