Seite Drucken


30.09.2009

Kinospot wirbt für Artikel ONE

Das Superwahljahr 2009 ging zwar bereits vergangenen Sonntag mit der Bundestagswahl zu Ende, doch das Wichtigste steht der neu gewählten Regierung noch bevor: Kommenden Montag wollen Union und FDP mit den Koalitionsverhandlungen beginnen und ihr Regierungsprogramm für Deutschland festlegen. Um Druck auf die Politiker auszuüben, die Ärmsten bei ihren Verhandlungen nicht zu vergessen, wirbt die Nichtregierungsorganisation ONE deutschlandweit mit einem Kinospot für den Artikel ONE. ?Der Artikel ONE fasst grundlegenden Forderungen zur Entwicklungspolitik zusammen und muss deswegen unbedingt in den Koalitionsvertrag der neuen Regierung aufgenommen werden?, erklärt Dr. Renee Ernst von der UN-Millenniumkampagne.


Er flimmert pünktlich zu den Koalitionsverhandlungen am Montag in 437 Kinosälen der CineStar-Gruppe über den Bildschirm und ist außerdem bei MTV sowie bei studivz/meinvz zu sehen: Der Kinospot von ONE rührt mit prominenten Unterstützern wie Benno Führmann, Katja Riemann und Jan Joesef Liefers die Werbetrommel für den Artikel ONE.

Der Artikel ONE fordert, dass der Kampf gegen extreme Armut fest im Koalitionsvertrag verankert wird. Denn Deutschland hat in der Vergangenheit ein wirksames Engagement im Kampf gegen globale Armut versprochen. Dazu gehört auch bis 2010 0,51 und bis spätestens 2015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereit zu stellen.

An der Premiere des Spots, die gestern in Berlin stattfand, nahm auch der policy adviser Thomas Deve aus Simbabwe von der UN-Millenniumkampagne teil. Gemeinsam mit der UN-Kampagne unterstützt er ONE in ihren Forderungen gegenüber der neuen Regierung. ?Den Artikel ONE in den Koalitionsvertrag aufzunehmen ist insbesondere für die Armutsbekämpfung in Afrika wichtig", erklärt Deve. Immerhin werde Deutschland in dem Artikel aufgefordert, gemeinsam mit den Ländern des Südens noch effektiver an der Erreichung der Millenniumentwicklungsziele zu arbeiten.

Deve brachte zudem gute Nachrichten aus Afrika mit: Er zählte zahlreiche
Fortschritte im Kampf gegen Malaria sowie Aids/HIV auf und berichtete, dass die Anzahl der Kinder, die Zugang zu einer Schulbildung erhielten, immer größer werde.?Die Millenniumsziele können auch in Afrika bis 2015 erreicht werden. Immerhin sind genügend Ressourcen vorhanden.?

Woran es zurzeit noch mangele, sei der politische Wille der afrikanischen Regierungen: ?Unsere Regierungen in Afrika haben immer ausreichend Geld, um Kriege zu führen, aber wenn es um Investitionen in nachhaltige Entwicklung geht, schieben sie Ressourcenmangel vor?, erklärte Deve. Dabei seien selbst in Ländern wie Ruanda, das durch einen Genozid am Boden lag, oder Mozambique, welches durch eine verheerende Flut zerstört wurde, herausragende Erfolge bei der Umsetzung der MDGs zu verzeichnen.

In ressourcenreichen Ländern wie Südafrika und Nigeria hingegen sollte überhaupt nicht mehr über die Umsetzung der Millenniumsziele gesprochen werden, denn hier müssten die politisch verantwortlichen Instanzen schnellstens über höher gesteckte Ziele sprechen, wie zum Beispiel den freien Zugang zu Hochschulbildung.

 

Relevante Informationen:

  • Hier geht es zum Kinospot von ONE
  • Hier geht es zum Artikel ONE







mehr unter:www.un-kampagne.de