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03.08.2010

Stand Up 2010: Der Countdown läuft - Aktionen in Deutschland und weltweit geplant

Die Stimme der Bürgerinnen und Bürger wird nicht zu überhören sein, wenn sich die Staats- und Regierungschefs im September zum Weltarmutsgipfel treffen. Denn der Stand Up 2010, zu dem die UN-Millenniumkampagne gemeinsam mit „Deine Stimme gegen Armut“ aufruft, findet in diesem Jahr extra einen Monat früher statt: Vom 17. bis 19. September wird es unter dem Motto „Make noise for the MDGs“ weltweit Stand Up- Aktionen geben, die alle ein Ziel haben: Die Staatschefs, die sich einen Tag später in New York treffen, an ihr Versprechen zu erinnern, die Millenniumsziele (MDGs) bis 2015 umzusetzen. Auch in Deutschland sind bereits etliche Aktionen geplant.


Im Jahr 2010 ist es besonders wichtig gegen Armut aufzustehen. Denn die Uhr tickt. Noch fünf Jahre verbleiben, bis die Millenniumsziele 2015 von der Staatengemeinschaft verwirklicht sein sollen. Um die bisherige Umsetzung der MDGs zu überprüfen, treffen sich die Staatschefs aus aller Welt vom 20. bis 22. September zum Weltarmutsgipfel in New York. Unmittelbar davor finden weltweit Stand Up-Aktionen statt, um den Staatschefs ein klares politisches Signal zu senden.

Auch in Deutschland sind bereits etliche Aktionen für das Stand Up-Wochenende angemeldet. Während die Frankfurter Jugendgruppe von Amnesty International eine Menschenkette zum Stand Up bilden wird, nimmt Nadine aus Neualbenreuth ihren Geburtstag zum Anlass, gemeinsam mit ihren Gästen gegen Armut aufzustehen.

Ulrich Weber aus Lünen hat einen Stand Up mit 500 Schülern geplant: „Die weiterführenden Schulen in Lünen werden mit viel Geräusch sternförmig auf die Stadtkirche gehen und in und vor der Kirche Aktionen starten“, erklärt er. Seine Motivation für die Teilnahme am Aktionstag? Nur gemeinsam könne man sich Gehör verschaffen und den Ärmsten wirklich helfen. Auch in Mainz stehen die Bürgerinnen und Bürger am 18. September wieder gemeinsam auf dem Theatervorplatz auf und verbinden ihren Stand Up mit einem afrikanischen Kleinkunstmarkt.

In Speyer wird das Aktionsbündnis Millenniumsziele Rheinland-Pfalz zum vierten Mal einen ganzen Aktionstag rund um die Millenniumsziele gestalten. Als prominente Schirmherrinnen konnten Sie Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe Deutschland und Monika Hauser, Gründerin von medica mondiale und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, gewinnen. Einen Überblick über die bisherigen Events in Deutschland gibt es hier

Beim Stand Up 2010 kann jeder mitmachen, der sich für eine gerechtere Welt ohne Armut engagieren möchte. Um sich Gehör zu verschaffen wird die Weltbevölkerung in diesem Jahr nicht nur symbolisch für die Millenniumsziele aufstehen, sondern dabei ordentlich Krach machen. Das Motto „Make noise for the MDGs“ lässt jedem Teilnehmer kreativen Spielraum: „Man kann für die MDGs Trommeln, einen Stand Up-Song singen oder die Kirchenglocken läuten lassen – erlaubt ist am weltweiten Aktionstag gegen Armut alles, was die Politiker zum Hinhören bringt“, erklärt Renée Ernst, die Leiterin der Millenniumkampagne in Deutschland.

Auch weltweit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: In Afrika wird es große Aktionen z.B. in Zimbabwe, Kenya und Senegal geben und viele Zuschauer werden den Stand Up in der afrikanischen Big Brother Show mitverfolgen. In Asien sind unter anderem Konzerte auf den Philippinen, in Indien, Indonesien, Nepal und Thailand geplant. Bereits im vergangenen Jahr beteiligten sich über 173 Millionen Menschen in über 120 Ländern an der Aktion.

Wer selber keinen Stand Up organisieren, aber trotzdem am weltweiten Aktionstag gegen Armut teilnehmen möchte, den lädt die UN-Millenniumkampagne ein, am 18. September auf dem Marktplatz in Bonn gemeinsam gegen Armut aufzustehen. In der Innenstadt Bonns werden ab 14 Uhr Theatergruppen der internationalen Jugendkonferenz des „Youth Future Project e.V.“ und Bands mit sozialen Skulpturen und Platzkonzerten für Aufmerksamkeit sorgen. Als Gäste erwartet die UN-Kampagne zudem PreisträgerInnen des Alternativen Nobelpreises: Die indische Frauenrechtlerin und Vertreterin der Dalits Ruth Manorama und – angefragt – die Amerikanerin Frances Moore-Lappé sowie den Physiker und Friedensnobelpreisträger Hans-Peter Dürr. Höhepunkt ist der gemeinsame Stand Up um 16 Uhr, zu dem alle Theatergruppen, Bands und Engagierte auf dem Marktplatz zusammenkommen werden.

„Die verbleibenden fünf Jahre reichen aus, um große Fortschritte zu erzielen und damit Millionen von Menschen den Weg aus der Armut zu ermöglichen“, erklärt Ernst. „Je mehr Menschen an dem weltweiten Aktionstag im September teilnehmen, desto größer ist der Druck auf die Staatschefs, in New York nicht nur Vergangenes zu reflektieren, sondern für die verbleibenden fünf Jahre einen wirkungsvollen Aktionsplan gegen Armut zu verabschieden.“

Alle Teilnehmer sind aufgerufen ihre Stand Up-Aktionen zu dokumentieren: Möglich ist das per Fotoapparat, Videokamera oder Sounddateien.  Mehr Informationen rund um den Stand Up 2010 gibt es auf www.stell-dich-gegen-armut.de. Seit vergangener Woche ist auch die Registrierung für die Events auf der internationaler Seite unter http://standagainstpoverty.org/ möglich.

 

 




 







mehr unter:www.un-kampagne.de