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15.09.2010

Umfrage: 9 von 10 Europäern unterstützen Entwicklungshilfe

Kurz vor dem Weltarmutsgipfel rufen die Europäer ihre Staatschefs auf, sich für die Ärmsten stark zu machen: In einer Sonderumfrage von Eurobarometer gaben 89 Prozent der Europäer an, Entwicklungshilfe für wichtig oder sehr wichtig zu halten. Zwei von drei Europäern sind der Ansicht, dass die EU ihre Zusagen, die staatliche Entwicklungshilfe bis 2015 auf 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts (BNE) zu erhöhen, trotz der angespannten Wirtschaftslage einhalten oder sogar gar übertreffen sollte.


Die europäischen Bürgerinnen und Bürger sind sich einig: Ungeachtet des wirtschaftlichen Abschwungs muss die EU ihre Versprechen gegenüber den Ärmsten der Armen einhalten. Das ist das wichtigste Ergebnis einer Sonderumfrage, bei der die EU 26 500 Bürgerinnen und Bürger aller 27 Mitgliedstaaten zu entwicklungspolitischen Themen befragt hat. Demnach gaben 45 Prozent an, Entwicklungshilfe für sehr wichtig zu halten - das sind sechs Prozent mehr als noch im Vorjahr. Drei Viertel  der Befragten meinen, dass bei der Zusammenarbeit der EU-Länder ein Mehrwert entsteht, weil Doppelarbeit vermieden und somit die Wirksamkeit der Hilfe gewährleistet wird.

„Die europäischen Bürgerinnen und Bürger haben uns eine klare Botschaft vermittelt: Ungeachtet des wirtschaftlichen Abschwungs muss die Solidarität und die Verantwortung der EU gegenüber den Bedürftigen fortbestehen“,  erklärt EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs, „ich persönlich sehe dies als Auftrag, unablässig auf die Verwirklichung der Millenniumentwicklungsziele hinzuarbeiten. Wir müssen ganz klar gewährleisten, dass die EU-Hilfe, die weltweit vom Volumen her die umfangreichste darstellt, auch die wirksamste ist.“

Die Befragten unterstützen indirekt auch die politische Kohärenz bei der Entwicklungszusammenarbeit: So sind 43 Prozent der Ansicht, dass die Handels- und Finanzpolitik der EU positive Auswirkungen auf die Partnerländer hat. Friedenskonsolidierende Maßnahmen werden von 42 Prozent der Befragten unterstützt, Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft von 33 Prozent und im Bereich Migration von 22 Prozent.

Mit der Sonderumfrage „Europäische Bürgerinnen und Bürger, Entwicklungshilfe und die Millenniumsentwicklungsziele“ sollte das Engagement der Öffentlichkeit für Entwicklungshilfe untersucht werden. Dr. Renée Ernst von der UN-Millenniumkampagne fühlt sich durch die Umfrageergebnisse bestätigt: „Kurz vor dem Weltarmutsgipfel zeigt sich, dass die Europäer trotz der Krise Solidarität mit den Ärmsten der Armen zeigen. Das ist ein klarer Appell an die Staatschefs, in New York einen wirkungsvollen MDG-Aktionsplan zu verabschieden.“

 

Relevante Informationen:

  • Die gesamte Sonderumfrage von Eurobarometer kann hier eingesehen werden 







mehr unter:www.un-kampagne.de