Seite Drucken


08.03.2011

Weltfrauentag: Frauenförderung ist der Schlüssel zu erfolgreicher Entwicklung

Zum 100. Mal wird am heutigen 8. März 2011 der Weltfrauentag gefeiert. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon warnte in seinem Grußwort davor, dass Frauen in vielen Gesellschaften Bürgerinnen zweiter Klasse seien. Tatsächlich ist Diskriminierung in Bildung, Arbeit und Politik allgegenwärtig. Das Gesicht der Armut bleibt weiblich. Die Förderung von Frauen birgt jedoch ein enormes Potential für Entwicklung.


Geschichten und Bilder von erfolgreichen Frauen auf: www.endpoverty2015.org/en/stories-and-photos

Große Fortschritte in der Gleichberechtigung von Frauen in den letzten 100 Jahren stehen traurigen Fakten gegenüber. Mädchen haben schlechtere Chancen eine Schule zu besuchen als Jungen. Zwei von drei Analphabeten sind Frauen. Über 70 Prozent der Menschen in absoluter Armut sind weiblich. Und trotz weltweiter Anstrengungen stirbt noch immer alle 90 Sekunden eine Frau an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt.

Dabei werden durch die Förderung von Frauen positive Effekte vervielfacht. Obwohl Frauen nur zehn Prozent der Anbaufläche verwalten, erzeugen sie rund 80 Prozent der Nahrungsmittel für die dörfliche Gemeinschaft, wie „Brot für die Welt“ berichtet. „Frauen haben für eine nachhaltige Entwicklung eine Schlüsselrolle inne“, sagte die Direktorin von „Brot für die Welt“, Cornelia Füllkrug-Weitzel. „Nur mit ihrer aktiven Beteiligung ist es möglich, die weltweite Armut dauerhaft zu verringern und globale Fragen wie Klimawandel, Bildung und Gesundheitsvorsorge grundlegend anzugehen.“

„Wenn Frauen gefördert werden, dann gewinnt die ganze Gesellschaft“, unterstreicht Dr. Renée Ernst, Leiterin der deutschen UN-Millenniumkampagne. „Die weltweite Diskriminierung von Frauen bremst die Erfüllung der Millenniumsziele. Nur gleichberechtigte Frauen können zur Entwicklung einer Gesellschaft beitragen.“ Konkret verfolgt das dritte Millenniumsziel die Gleichberechtigung von Frauen anhand der Anteile von Männern und Frauen im Bereich Schulbildung, Berufstätigkeit, Alphabetisierungsgrad und Parlamentsabgeordnete. Alle acht Millenniumsziele würden von einer Stärkung der Rolle der Frau deutlich profitieren.

Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) forderte anlässlich des Weltfrauentags grundlegende Änderungen in der Entwicklungszusammenarbeit. Frauenförderung und Geschlechtergerechtigkeit müssten endlich in den Fokus gerückt werden. „Die Beträge, die bisher in der Entwicklungszusammenarbeit für die Frauenförderung zur Verfügung gestellt worden sind, sind lächerlich gering“, sagte Prof. Christa Randzio-Plath, stellvertretende Vorsitzende von VENRO und warnte: „Nur wenn Geschlechtergerechtigkeit gefördert wird, können auch die anderen acht Millenniumsziele erreicht werden.“

Relevante Informationen







mehr unter:www.un-kampagne.de