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05.01.2009

Warum 2009 das „Jahr der Frauenrechte” werden muss

„Die Gleichstellung der Geschlechter ist der Schlüssel zur Überwindung von Armut”, sagte Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul bei der Vorstellung des Weltbevölkerungsberichtes 2008 im vergangenen November. Aus dem Dokument geht hervor: 70 Prozent der 1,4 Milliarden Menschen, die in extremer Armut leben, sind Frauen. Die Ministerin erklärte, dass weltweite Fortschritte bei der Gleichberechtigung der Geschlechter die Voraussetzung dafür seien, die acht Millenniumentwicklungsziele der Vereinten Nationen (MDGs) bis zum Jahr 2015 erreichen zu können.


Feiernde Frauen im Kongo. Quelle: www.unmultimedia.org

Für das Jahr 2009 fordert Dr. Renée Ernst von der UN-Millenniumkampagne Deutschland folglich, dass die Rechte der Frauen rund um den Globus gestärkt werden: ?Die Diskriminierung von Frauen muss aufhören. Sie stellt einen der Haupthinderungsgründe bei der Erreichung der Millenniumsziele dar, denn nur gleichberechtigte Frauen können ihren Beitrag zur Entwicklung einer Gesellschaft voll leisten.?

Die Diskriminierung von Frauen hat viele Gesichter: Genitalverstümmelung, mangelnde Müttergesundheit, fehlender Zugang zu Bildung. Dem Weltbevölkerungsbericht 2008 zufolge werden Jahr für Jahr noch immer die Genitalien von mehr als drei Millionen Mädchen und Frauen verstümmelt. Zudem bleibt die Müttergesundheit (MDG 5) das Millenniumsziel mit den geringsten Fortschritten: Geschätzte 536.000 Mütter sterben jährlich bei Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt. Auch bleibt vielen Mädchen und Frauen noch immer der Zugang zu Bildung versperrt. 70 Prozent der 130 Millionen Kinder, die keine Schule besuchen, sind Mädchen, und zwei Drittel der 930 Millionen Menschen weltweit, die nicht lesen und schreiben können, sind Frauen.

Die Senkung der Müttersterblichkeit hängt entscheidend von einer besseren gesundheitlichen Versorgung ab. Nur durch einen ungehinderten Zugang zu Bildung wird es Mädchen und Frauen möglich sein, sich eine Grundlage für eine gesellschaftliche und politische Partizipation zu schaffen. Deswegen sind Investitionen in begleitende Gesundheitsversorgung und Bildungssysteme notwendig, um die frauenbezogenen Millenniumsziele zu erreichen.

Deutschland geht dabei mit gutem Beispiel voran: So kündigte die Bundesentwicklungsministerin an, im Jahr 2009 60 Millionen Euro im Rahmen des ?MDG3 Global Call to Action? auszugeben, einer vom dänischen Außenministerium gestarteten Initiative zur intensiveren Bemühung um das dritte Millenniumsziel.  

Bereits 2008 hatte UNIFEM Deutschland, die deutsche Sektion des Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen, die Kampagne ?Frauen geben 8? ins Leben gerufen, um auf den Zusammenhang zwischen Geschlechtergerechtigkeit und Millenniumszielen aufmerksam zu machen. Die Broschüre ?Gleichberechtigung der Geschlechter ? der Schlüssel zu nachhaltiger Entwicklung? arbeitet diese Wechselbeziehung anschaulich heraus. Die deutschsprachige Ausgabe der Broschüre kann unter info@unifem.de bestellt werden.


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mehr unter:www.un-kampagne.de