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24.03.2011

Internationaler Tag des Waldes: Die Abholzung endlich stoppen

In Berlin wurde am 21. März das internationale Jahr der Wälder 2011 anlässlich des Tag des Waldes offiziell eröffnet. Während die Situation in Deutschland stabil ist, befindet sich der Wald weltweit durch Abholzung in Gefahr. Naturschutzorganisationen fordern arme Länder beim Schutz der Wälder zu unterstützen, um den Niedergang zu stoppen.


UN Photo/Eskinder Debebe

Der 21. März ist der internationale Tag des Waldes, der in diesem Jahr als Auftakt für das Jahr der Wälder genutzt wird. Warum ist der Wald für die Millenniumsziele wichtig? Ein Drittel der weltweiten Landmassen sind von Wald bedeckt. Mehr als die Hälfte aller bekannten Tier- und Pflanzenarten braucht den Wald als Lebensraum. Das Ökosystem Wald ist außerdem ein wichtiger Speicher von Kohlendioxid. In Deutschland ist der Wald insgesamt nicht stark geschädigt. Weltweit sind Wälder jedoch durch die Klimaerwärmung bedroht und werden durch Brandrodung vernichtet.

Aktuell hat die Einführung des Agrosprits E10 zu einer weiteren Verschärfung der Entwicklung geführt. Zwar darf kein Wald für Biospritpflanzen gerodet werden. Indirekt führt der Anbau aber dazu, dass Bauern auf andere Flächen ausweichen, auch auf Kosten des Regenwalds. Der Verein „Umweltinstitut München“ erläutert in einem Hintergrundpapier diese Auswirkungen des Agrosprits E10.

 „Wir stehen nicht nur aus moralischen, sondern auch aus ganz praktischen Gründen in der Pflicht, den globalen Raubbau an den Wäldern zu stoppen“, betonte die Waldreferentin des WWF, Nina Griesshammer. „Mit der Zerstörung der Wälder forcieren wir das Artensterben und den Klimawandel. Dadurch rotten wir nicht nur unzählige Tier – und Pflanzenarten aus, sondern provozieren Umweltkatastrophen und wirtschaftliche Schäden nicht gekannten Ausmaßes“.

Bundesministerin Aigner sprach sich angesichts des Tag des Waldes für einen stärkeren Schutz von Waldgebieten aus. In ganz Deutschland gab es Aktionen, so pflanzte in Thüringen der Forstminister zusammen mit Schulkindern Bäume, um das Ziel von einer Millionen neuer Bäume in diesem Jahr zu erreichen. Doch konkrete politische Maßnahmen sind seit Jahresbeginn ausgeblieben. Noch immer fehlt ein europäisches Urwaldschutzgesetz, dass den Handel mit illegalen Hölzern bestraft. WWF fordert außerdem armen Ländern finanzielle Unterstützung beim Schutz ihrer Wälder zu bieten. Ein entsprechendes Programm müsste mit Hilfe der Industrieländer gegründet werden und Anreize bieten, Waldgebiete zu erhalten und die Artenvielfalt zu bewahren.

Dr. Renée Ernst, Leiterin der deutschen UN-Millenniumkampagne, sagte: „Auf der ganzen Welt wird Wald abgeholzt und durch Monokulturen ersetzt, mit verheerenden Folgen für die Artenvielfalt. Die Wälder müssen besser geschützt werden, um das siebte Millenniumsziel der Nachhaltigkeit zu erreichen.“ Auch NABU Präsident Olaf Tschimpke warnte am Tag des Waldes vor den Folgen des Raubbaus: „Mit jedem Wimpernschlag verliert unser Planet riesige Flächen Wald. Tatsächlich sind es 35 Fußballfelder pro Minute oder 356 Quadratkilometer jeden Tag. Diese immense Waldvernichtung verursacht rund 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, mehr als alle Autos und Flugzeuge der Welt zusammen.“

Relevante Informationen:







mehr unter:www.un-kampagne.de